Martina Zangerl/geb. 1988/Maler-Vergolder Absolvent 2016
Wann hast du dein Talent zum Handwerk entdeckt?
Ich besuchte die Hauswirtschaftsschule und entschied mich dann für eine Lehre zur Bürokauffrau. 6 Jahre widmete ich mich diesem Berufsbild. Während dieser Zeit begann ich Acrylbilder auf Leinwänden zu malen und nach einigen Jahren Büroarbeit wurde mir immer klarer, dass mich mein Beruf nicht erfüllt. Der Wunsch, etwas mit den Händen zu erschaffen wurde immer größer und führte dazu, dass ich mich nach einem handwerklichen Lehrberuf umsah. Hierbei stieß ich auf den Vergolderberuf, dessen Handwerk mich schlichtweg faszinierte.
Welchen schulischen Weg hast du dann eingeschlagen?
Leider gibt es in dieser Berufssparte keine Ausbildungsbetriebe in Vorarlberg, doch einige Betriebe hatten mir die Schnitzschule in Elbigenalp empfohlen. Nach einem Schnuppertag und der am Tag darauffolgenden Aufnahmeprüfung besuchte ich kurze Zeit später die 1. Klasse Vergolder/Maler/Schilderhersteller.
Wie hat es dir an der Fachschule für Kunsthandwerk gefallen?
Es waren 4 aufregende, lustige und kreative Jahre. Im Abschlussjahr wird eine Projektarbeit vorausgesetzt. Zusammen mit meinem Projekt- und auch Lebenspartner haben wir das Vereinslokal der Rettenberger Schützenkompanie Fritzens optisch aufgewertet. Im Versammlungsraum findet sich nun der geschnitzte und gefasste hl. Sebastian (Schutzpatron der Schützen) sowie eine malerische Wandgestaltung. Ende Juni 2016 habe ich die Schule mit einem ausgezeichneten Erfolg abgeschlossen.
Was machst du jetzt, ein Jahr nach der Ausbildung?
Jetzt arbeite ich beim Malermeister Thomas Nemetschke in Vorarlberg als Malerin und Anstreicherin. Trotzdem bleibe ich der Vergolderbranche treu und beschäftige mich neben meinen Maler- und Anstreicherarbeiten gerade mit dem Auftrag einer Christusfassung. In naher Zukunft möchte ich meinen Hauptwohnsitz nach Tirol verlagern und als Vergolderin arbeiten.
